On Tour

mit Ruth & Werner

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Bier Dilemma in Ungarn

Die Fahrt beginnt mit kleinen Straßen, die allerdings nicht gerade im besten Zustand sind. Wir werden ganz schön durchgeschüttelt, da hilft auch die Fahrwerkseinstellung ‘Komfort’ bei mir nicht wirklich weiter. Werner fährt wie immer voraus und er zeigt mir dann per Handzeichen, wo sich die übelsten Löcher befinden.
An einer Stelle klauen die Bauarbeiter uns gleich die ganze Straßenbreite, aber zum Glück haben sie eine Stahlplatte zum Abdecken dabei. Ich hatte schon die Befürchtung, dass ich über die Wiese fahren muss. Ich bin nicht so fürs Gelände…


Wenn man in fremde Länder reist, sollte man die örtliche Sprache eigentlich ein wenig beherrschen, sonst kann das schnell gefährlich werden. Bei der Getränkebestellung für das Abendessen zählt der Kellner die Biersorten auf. Werner hört gespannt zu. “Wir haben Heineken und … ” – nach dem Wort Heineken hat sein Gehirn wohl auf Durchzug gestellt – “wir haben Sherry-Bier”. Boah, interessante Mischung ist sein zweiter Gedanke, der erste ist: Alles ist besser als Heineken.
Das Sherry-Bier stellte sich dann als Cherry-Bier heraus, sein zweites Bier wird ein Heineken.

Am nächsten Tag ist der erwartete Wintereinbruch da. Die Temperaturen sind von 25 Grad auf 14 Grad gefallen und es regnet. Wir gehen in die Höhlen-Therme, wo uns wohlige Wärme erwartet. Man kann in einem sehr weitläufigen, bunt beleuchteten Höhlensystem in verschieden warmen Bereichen herumschwimmen. Und wenn dann noch die Gegenstromanlage im großen Verbund angeschaltet wird, kann man sich einfach treiben lassen. Das macht richtig Spaß.

Ins malerische Städtchen Banská Štiavnica

Aus Brünn herauszukommen ist recht zäh, da sich der Stadtverkehr zum morgendlichen Kuscheln zusammenfindet. Die folgenden Kilometer auf der gut ausgebauten Bundesstraße fließen zwar recht zügig, aber eintönig dahin.
Spaßig wird es erst, als die Bundesstraße zweispurig in schönen engen Kurven einen Berg rauf führt, da reicht das Speedlimit von 90 km/h für mutige Schräglagen aus.
Nach einer größeren Pause in einer Kaffeerösterei mit angeschlossenem Café geht es dann erst wieder verkehrsreich weiter. Aber die letzten 60 Kilometer bieten dann das volle Programm, auf kurvenreichen Sträßchen durch sehenswerte Landschaften bei wenig Verkehr.


Das Hotel liegt eigentlich direkt an der Hauptstraße, aber Kurviger führt uns wieder über verschlungene Wege ans Ziel. Warum nur? Der Hof des Hotels ist schon recht voll, aber ohne Koffer passen wir noch in eine kleine Ecke.

Wir machen – natürlich erst nach dem Fahrbier – eine kleine Wanderung durch das Örtchen. Es gibt hier viel zu bestaunen und die historische Bergbaustadt ist sogar UNESCO Welterbe. Anschließend gehen wir zum Essen in das Brauhaus Erb, das uns die Wirtin empfohlen hat. Dort schmeckt es uns so gut, dass wir auch gleich für den nächsten Tag einen Tisch reservieren.

Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es rauf auf den Glanzenberg, wo eine alte Burganlage zu bestaunen ist. Viel ist nicht mehr übrig, nur ein paar Grundmauern stehen noch. Berühmt ist hier auch der Kalvarienberg mit seinem Pilgerweg. Aber zwei Berge sind einer zu viel für unsere alten Knochen 🙂

Brno – Brünn

Nach dem üppigen Frühstück geht es frisch gestärkt auf die Piste. Morgens herrschen noch einstellige Temperaturen, also ist warm anziehen angesagt.

An einer schönen Burganlage machen wir Pause und kraxeln den Berg zur Burg hoch. Oben allerdings müssen wir feststellen, dass alles noch geschlossen ist. Kein Hinweis über die Öffnungszeiten auf dem Parkplatz – wäre auch zu schön gewesen.

In Brünn müssen wir uns erst mal an das Gewimmel gewöhnen. Straßenbahn, Bus, Auto, Scooter, Fahrradfahrer, alle sind mit uns auf den Straßen unterwegs, das ist anstrengend!


Zum Fahrbier geht es schnurstracks in die Innenstadt. Ein Lokal zu finden, ist hier super einfach, es gibt an fast jeder Ecke ein Restaurant, ein Café oder eine Bar. Kaffee machen sie ganz gut hier, Essen auch, und Bier erst! Wir wandern zur Burg Spielberg und danach essen wir wieder typisch tschechisch und auch zum Frühstück gehen wir in die Stadt.

Wir wollen dem botanischen Garten einen Besuch abstatten, aber das ist nicht so einfach. Erst finden wir den Eingang nicht, und dann kommen wir nicht rein – das Tor ist abgeschlossen. Da gerade ein paar Leute das Gelände verlassen, schlüpfen wir einfach durch.

Umleitungsmarathon nach Kuttenberg

Unsere heutige Aufgabe scheint es zu sein, selbstständig Umleitungen für Baustellen zu kreieren, die tschechischen Behörden machen das nämlich nicht. Manche unserer Umleitungen greifen zu kurz und enden wieder in derselben Baustelle, andere wiederum führen uns schnurstracks in eine andere Richtung und in eine neue Baustelle 🤮.

Da wir Profis sind, schaffen wir es aber natürlich doch noch und landen um 15 Uhr in unserem schnuckeligen Hotel in Kuttenberg. Dort dürfen wir mit unseren Mopeds den Innenhof zuparken.


Bei schönstem Sonnenwetter schlendern wir durch Kuttenberg und staunen über die vielen großen Kirchen. Die St. Barbara Kathedrale ist sogar Weltkulturerbe. Wir beenden den Tag in einem urgemütlichen Gartenrestaurant bei Burger und Bier.

Am nächsten Tag laben wir uns an einem umfangreichen Frühstücksbuffet, bevor wir uns auf den Weg zum Beinhaus Sedlec machen. Das wiederum ist wohl das absolute Touri – Highlight von Kuttenberg. Wir haben neun Reisebusse auf dem Parkplatz vorm Beinhaus gezählt. Mit einer Busladung ist die Kirche aber schon proppevoll!

Davon müssen wir uns erstmal erholen. Für ein Pilsener ist es noch etwas zu früh, da bleibt nur noch ein Besuch des “Aliens vs Predators Experience Museum”!

Es ist Wandertag

Weil wir nicht gleich ein Frühstück mitgebucht haben, gibt es keins! Also gehen wir einfach los und ein Café hat tatsächlich auf. Ein “richtiges” Frühstück gibt es hier auch nicht, aber gefüllte Crêpe und zwei Kuchenstücke tun es auch.

Wir wandern zuerst am Fluss entlang, eine richtig schöne Strecke. Dann geht es rauf auf den Berg zur Burgruine. Die alten Leute sind froh, die Wanderstöcke dabei zuhaben.

Auf dem Rückweg kommen wir an einem “lost place” vorbei. Da wird erst mal geknipst, was die Kameras hergeben. Auch die Natur bietet viele Fotomotive, es gibt Frühlingsblumen in allen Farben und Formen und die vielen weißen Blüten der Wildkirschen und Schlehen leuchten in der Sonne.

Werner hat heute einen neuen Rekord aufgestellt: Die Trackinguhr zeigt 21.672 Schritte. Respekt! (Ruth war auch dabei 🙂

Holprige Weiterfahrt nach Tschechien

Das “holprig” bezieht sich anfangs auf die frustrierende Tankstellensuche auf unserem geplanten Weg.
Erst lassen wir uns von Kurviger eine Tankstelle aufschwatzen, die wohl das letzte Mal zu Honeckers Zeiten Benzin ausgegeben hat. Bei den nächsten beiden Versuchen tappt Google Maps im Dunkeln. Die Tankstellen sind zwar noch in Betrieb, nur leider nicht heute!
Tankstelle Numero 4 verkauft uns dann endlich den ersehnten Saft.
Nur bei der ersten von zwei Pausenstationen sind die angegebenen Öffnungszeiten richtig. Bei der zweiten müssen wir bedauerlicherweise auf unser mitgeführtes Wasser zurückgreifen, aber es sind da ja nur noch ca. 60 Kilometerchen zum Ziel.

Nun beginnt irgendwann der zweite “holprig”-Bezug. Den Fichtelberg hoch führt eine gut ausgebaute Straße. Wieder hinunter in Tschechien fährt es sich erst ganz gut, aber die letzten 20 Kilometer geht es dann über die reinste Buckelpiste bis kurz vor Klášterec nad Ohří.

Jetzt kommt “holprig” Teil drei: das Erreichen der Pension. Die Adresse zu finden, war recht einfach, aber der Weg endet vor einem gewaltigen Schiebetor. Ein Anruf per Klingelknopf endet nach ca. 30 Sekunden mit einem Freizeichen. Der Anruf auf der bei Booking angegebenen Telefonnummer endet ebenso.

Ich (Werner) überlege gerade, mit welchem Bordwerkzeug ich hier wohl weiterkomme, da öffnet sich das Tor wie von Zauberhand – die können anscheinend Gedanken lesen!


Abends gehen wir in die Stadt und finden nach langer Suche durch einen Tipp von einer netten Wirtin ein geöffnetes Restaurant. Das Essen ist richtig lecker und sehr preiswert!

Mit dem Wüstenwind nach Weimar

Aufgrund der Wettervorhersage packen wir am Donnerstag kurzentschlossen unsere Koffer für die große Tour 2024. Das Hochdruckgebiet Olli zieht uns mit zur ersten Etappe Weimar.

Starten können wir allerdings Freitag erst ab 9:30 Uhr, da noch ein kleiner Regenschauer Vorfahrt hat.


Die Strecke ist schön kurvig und wir sind wie die “Lonesome Riders” recht einsam unterwegs. Kaum was los auf den kleinen Straßen, so mögen wir das.
Kurz vor Weimar führt die Strecke durch Buchenwald. Uns beiden wird es irgendwie ganz anders, wenn man darüber nachdenkt, was hier Menschen anderen Menschen angetan haben.

In Weimar hat uns das Navi zum Hintereingang unserer Pension geführt. Also erst mal abpacken und dann einmal um den Block düsen. Abends ist es noch so warm, dass wir sogar draußen in einer Pizzeria essen können.
Am nächsten Tag wandern wir durch den Park an der Ilm in die Stadt zum Sightseeing. Hier begegnen wir vielen Gruppen, die sich von Erklärbären durch die Stadt führen lassen. Das ist nix für die Reisegruppe Reimann.

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