Wir wechseln heute vom Nationalpark Aukštaitija in Litauen hinüber in den Gauja Nationalpark in Lettland. Mit 300 Kilometer wird das heute die zweitlängste Strecke unserer Baltikumtour. Und was wir beim Start noch nicht wissen: wir haben das zweifelhafte Vergnügen, eine über 50 Kilometer lange Schotterstraße zu fahren.

Immerhin ist unsere ‘Schotterpraxis’ jetzt um einige 100 % gewachsen. Aus anfänglichen Tempi um die 40 km/h wurden hinterher doch stolze 60 km/h. Daran hatte die gesteigerte Fahrpraxis wohl nur einen kleinen Teil beigetragen, der größere Teil war wohl dem Willen geschuldet, endlich diese ‘Tortur’ zum Ende zu bringen.

Auf der Kombikarte Lettland/Litauen war die Schotterstrecke übrigens nicht eingezeichnet. Auf der Lettland Karte vom ‘World Mapping Projekt’ (1:325.000) war jedoch der gesamte Bereich südlich von Cesis schraffiert dargestellt, ca. 40 × 50 Kilometer. Anscheinend besteht das dortige Straßennetz nur aus Schotterstraßen, mit Ausnahme einiger Ortskerne.

Die Suche nach einer Raststation mit Verpflegung war leider auch wieder erfolglos, essen die Letten und Litauer eigentlich unterwegs gar nichts?

Hotel Gustavs in Cesis

Wir treffen müde und völlig angestaubt beim Hotel Gustavs ein. Auf dem Parkplatz direkt vorm Hotel ist kein Fahrzeug geparkt, das Hotel hat ein Hallen ähnliches Aussehen.
Niemand da.

Wir müssen im ca. 150 Meter entfernt Hotel Katrina einchecken, wie es auch in der Buchungsbestätigung vermerkt war. Alles verläuft reibungslos, und als wir unsere Zimmer im ersten Stock betreten, sind alle unsere Bedenken wie weggeblasen.
Wir haben riesige Zimmer mit jeweils einem schönen Bad bekommen. Der Frühstücksraum ist im Erdgeschoss, Umfang und Qualität des Frühstücks gehen voll in Ordnung.

Cesis

Cesis ist eine schöne kleine Touristenstadt. Ihre Hauptattraktion ist neben dem Schloss die mittelalterliche Burgruine.
In einer Bar kosten wir hier erstmals den in Lettland beliebten Kräuterschnaps ‘Black Balsam’. Mir persönlich schmeckt das einheimische Bier wesentlich besser.

Bei einigen Spaziergängen durch die Stadt fällt uns auf, dass neben gut restaurierten Häusern oft verfallene alte Gemäuer stehen. Die vielen Kirchen sind aber meist in tadellosem Zustand.

Eine rundum Verpflegung ist in Cesis sichergestellt, neben Eisdielen und Cafés gibt es hier auch jede Menge Restaurants und Bars, eine waschechte Touristadt eben.

Die gute Lage direkt am tollen Gauja Nationalpark ist aber wahrscheinlich der Hauptgrund für die vielen Touristen.


Wanderung zum Gauja