Heute begeben wir uns auf die 150 km messende kürzeste Etappe der Strecke. Wir wollen aus den bereits erwähnten Gründen eine Übernachtung in der Schweiz vermeiden. Aber nicht wieder so eine Mammut-Etappe wie die letzte abreißen.

Die ersten 40km kennen wir schon von der Hinfahrt. Entlang des Lago Maggiore trotten wir in einer Karawane Richtung Nordost. Ausgeruht empfinden wir dieses gezockel nicht so schlimm, und genießen die vielen schönen Ausblicke auf den See.

In Locarno verwandelt sich die Karawane aber leider in einen ausgewachsenen Stau, der uns quer durch die Stadt schiebt. Am Stadtrand von Locarno führt die Straße in gut ausgebauten Kurven auf den Monte Ceneri hinauf und lockert so den Stau und unsere Stimmung auf. Bis nach Lugano sind es ca. 30 km Fahrstrecke.

Der Lago di Lugano bietet unserer Meinung nach die schönsten Ausblicke der drei großen Seen der Etappe. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Straße teilweise hoch am See entlangführt, und die Ufer nicht so dicht bebaut sind.

Bis zum Lago di Como sind nur knapp 10 km zu fahren. Wir stärken uns auf einer Bank mit Aussicht auf Santa Maria. Nach dieser Rast müssten wir eigentlich nur noch 40 km Strecke fahren.

Aber ungünstigerweise habe ich das falsche Hotel ins Navi programmiert. So dürfen wir die kurvige 9 km Strecke von Chiavenna nach Villa di Chiavenna in beide Richtungen genießen.

Hotel Conradi in Chiavenna

Das Hotel liegt direkt über der wilden Mera. Es ist das wahrscheinlich hässlichste Haus in ganz Chiavenna, was von drinnen natürlich nicht auffällt. Das Zimmer war OK und hatte einen schönen Blick über die Dächer von Chiavenna. Das gebotene Frühstück war das spärlichste auf unserer Tour. Wir haben einmal im Restaurant zu Abend gegessen, auch das war leider kein Gaumenschmaus. Aber wir haben einen kostenlosen Stellplatz in der Tiefgarage des Hotels bekommen.

Chiavenna

In Chiavenna bleiben wir nur für eine Nacht. Da wir wegen der kurzen Fahrstrecke aber schon am frühen Nachmittag einchecken, können wir das Städtchen noch ganz gut erkunden. In der Pasticceria Mastai bekommen wir ein ebenso leckeres wie kalorienreiches Stück Torte zum Kaffee.

Satt und zufrieden schlendern wir dann durch den alten Stadtkern bis zum Palazzo Balbiani. Hinter dem beeindruckenden Gebäude liegt das Paradies. Genauer gesagt der ‘Parco botanico archeologico del Paradiso’, zuerst aber müssen sehr viele steile Stufen erklommen werden. Wir haben auf klettern keine Lust, und sowieso erstmal genug von botanischen Gärten. Also zurück zur Piazza Rodolfo Pestalozzi und bei kühlem Getränk das Gewusel beobachtet.

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