mit Ruth & Werner

Kategorie: 2019 auf nach Krk

2019 über CZ nach Krk

Von Paderborn nach Erfurt

Sehr schöne 4* Strecke bis kurz vor Gotha, dann wird sie etwas geradliniger. Drei Umleitungen stellten sich uns in den Weg, sie wurden aber erfolgreich gemeistert.
Unterwegs haben wir ein schönes Lokal in Wanfried am alten Hafen gefunden, mit einem großen Außenbereich, der direkt an die Werra angrenzt.

Gästehaus in der Gotthardtstraße

Eine Stunde vor der Stadtgrenze von Erfurt rufen wir auf dem Handy der Gastgeberin an. Wir befinden uns gerade im Hainich Nationalpark, und ich muss einen Hügel erklimmen um ein wenig Handynetz einzufangen.

Eine Stunde später werden wir von der sehr netten Gastgeberin empfangen, die gerade mit der Reinigung eines der anderen Apartments beschäftigt ist. Unsere Motorräder dürfen wir kostenlos im abgeschlossene Innenhof abstellen. Klasse ist die zentrale und doch ruhige Lage des Apartments, nur ein paar hundert Meter von der Krämerbrücke entfernt.

Spaziergang durch Erfurt

Wir haben uns Erfurt für die Zwischenübernachtung ausgesucht, weil es ungefähr auf halber Strecke von Paderborn nach Bad Schandau liegt, und wir uns von der Landeshauptstadt auch ein paar Sehenswürdigkeiten, und vor allem eine funktionierende Gastronomie erhoffen.

Wir schlendern von unserem Domizil aus über die Krämerbrücke und den Fischmarkt zum Dom. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen ist die Stadt von quirligem Leben erfüllt. In einer Seitengasse finden wir das  Restaurant ‘Kromers’ mit einladenden schattigen Gartenplätzen. Weil es noch recht früh ist, dürfen wir an einem der reservierten Zweiertischen Platz nehmen. Das Essen schmeckt uns sehr gut, aber wer dort nach 18:30 Uhr einkehren möchte, muss auf jedenfall zuvor einen Platz reservieren.

Tja, was soll ich sagen, Erfurt hat uns nicht enttäuscht. Aber nur eine Übernachtung wird Erfurt überhaupt nicht gerecht. Es gibt hier so viel zu sehen, da müssen wir sicherlich noch einmal für ein langes Wochenende vor Anker gehen.

Bad Schandau


Die heutige Fahrt ist eher von der zähen Sorte. Die vielen Ortsdurchfahrten, gerne auch mit großzügigen 30er-Zonen, dehnen die Strecke endlos aus. Auch der Umleitungs-Kobold war wieder sehr aktiv, er hat uns fünf bis sechs Umleitungen beschert. Ich habe irgendwann aufgehört, zu zählen. Der letzte Abschnitt südlich von Dresden bringt dann doch etwas mehr Fahrfreude.

Zweites Apartment und abermals ein Glücksgriff. Wieder unsere telefonische Vorwarnung eine Stunde vor unserer Ankunft beim Einrollen auf den Hinterhof war unser Vermieter auch schon vor Ort. Er hat auch prompt sein Auto umgeparkt, sodass unsere Motorräder überdacht ruhen konnten, sehr nobel! Ein kleiner Wermutstropfen, unser Zimmer befindet sich in der dritten Etage. Dafür aber ist es groß und neu ausgebaut und das mit einem gehobenen Standard. Das Gleiche gilt für das Bad.

Frühstücken können wir für ein paar Euro beim Bäcker um die Ecke, und dort gibt es sogar Außensitzplätze.

Bad Schandau ist eine kleine Kurstadt mitten in der Sächsischen Schweiz. Von hier aus kann man direkt los wandern, oder einfach mit dem Bus, der Kirnitschtalbahn oder dem Wanderschiff in eine der Nachbargemeinden gelangen und von dort aus starten. Ein Kurpark und ein Wellnessbad berechtigen zum ‘Bad’ im Stadtnamen.

Es gibt hier eine Vielzahl von Restaurants, Cafe’s und sogar Kneipen, sodass man hier nicht darben braucht.
Wir finden einen schönen Tisch auf der Elbterrasse des Hotel Elbresidenz. Hier wird zwar eine schaurige Hintergrundmusik gespielt, aber das Essen und der Blick auf die Elbe entschädigt uns für den Akustikterror.

Die Schrammstein Wanderung


Soviel schonmal vorweg, eine beeindruckende, sehenswerte, anstrengende und aufregende Wanderung.

Pünktlich um 9:15 Uhr legt das Wanderschiff vom Bad Schandauer Bootssteg in Richtung Tschechien ab. Wir wollen aber nicht bis zur Endstation, sondern lösen nur ein Rückfahrticket nach Schmilka.
Eine Stunde später geht es nach einer aussichtsreichen Fahrt schon wieder von Bord. Es geht zuerst lang durch Schmilka immer streng bergauf. Rechts und links am Straßenrand existiert eine Fress- und Trinkmeile gewaltigen Ausmaßes. Schön, dass heute kein Wochenende ist.

Nach ungefähr 2 Kilometern stetigen Anstiegs haben wir anscheinend unser ‘Reiseflughöhe’ erreicht und das Wandern geht leichter von der Sohle.

 Vor uns lichtet sich der Wald und gibt den Blick frei auf den Rauschenstein. Auf einem Drittel der Höhe des Massivs sehen wir zwei Kletterer in ihrem Geschirr hängen, na dann, viel Spaß.

Etwas weiter auf dem Elbleitenweg gabelt sich unserer Route. Wir müssen nun entscheiden, ob wir die Runde links- oder rechts herumwandern. Da die Route aus Outdooractive links herumführt, folgen wir diesem Beispiel.

Gute Wahl! (Auflösung später)

Zuerst einmal taucht rechts eine imposante Felswand auf, zu der auch ein Pfad hin führt, dem wir natürlich gerne folgen. Unterhalb der Wand liegt eine dicke Schicht hellen Sandes. Mit der Hand streiche ich über die Felswand, sofort lösen sich feine Körner aus der Sandsteinwand. In ein paar …..tausend Jahren ist hier bestimmt eine Sanddüne.

Nach weiteren 2 Kilometern zweigt der Wildschützensteig von unserem Wanderpfad ab. Er führt hinauf zu den Schrammsteinen und er soll nur als Aufstieg benutzt werden, deshalb die gute Wahl!

Nach kurzer Zeit wird uns auch klar, warum es diese Regelung gibt. Es gibt hier Grate und Leitern, die wirklich nur für eine Person Platz bieten.

Die Kletterei macht in dieser schönen Umgebung einen Riesenspaß und überall sind Halte und Steighilfen angebracht, sodass auch Flachlandtiroler wie wir gut zurechtkommen. Da nicht viel Betrieb herrscht, können wir auch an den engeren Stellen ausgiebig die Ausblicke genießen.

Am Ende des Schützensteigs angekommen, verschnaufen wir erst einmal auf der strategisch sehr gut aufgestellten Holzbank. Hier sehen wir auch das Schild, das die Schrammsteinaussicht in nur 5 Gehminuten ankündigt. Na, das spornt doch an. In zehn Minuten stehen wir dann oben auf dem Metallgitter der Plattform und genießen mit ca. 30 anderen Wanderern die beeindruckende Aussicht auf die Schrammsteine und die weitere Umgebung.

Von der Schrammsteinaussicht hinunter geht es wegen der nur einspurig zu bewältigenden Leitern, in Blockabfertigung. Ja san wir denn in Tirol?

Auf dem Rückweg erwartet uns auf dem Grat Weg noch eine kleine Kletterpartie. Da der Grat Weg aber nicht nur hinauf führt, ist es viel weniger anstrengend als der Wilschützensteig. Der weitere Weg führt uns durch die ‘Breite Kluft’ in Serpentinen über endlos viele Stufen bergab.

Wieder angekommen am Rauschenstein gönnen wir uns nur eine kleine Rast, da unsere Wetter App ein schweres Gewitter im Anmarsch sieht. Hinunter nach Schmilka gibt es noch einmal eine schöne Aussicht auf die Elbe und die dunklen Wolken des nahen Gewitters.

Zurück in Schmilka haben wir noch eine gute Stunde Zeit, bis das Wanderschiff uns wieder nach Bad Schandau zurückbringt. Wir schauen uns bei einem lecker Eis das ferne Wetterleuchten an. Das Gewitter hat sich dann doch woanders ausgetobt, soll uns nur recht sein.

Mit der Tram ins Kirnitschtal

Zuerst hatten wir vor, mit den Mopeds die Kirnitschtalstraße hoch zu fahren. Aber dann haben wir gesehen, dass die Kirnitschtalbahn regelmäßig in Bad Schandau abfährt. So haben wir uns das Klamottengerödel gespart und hatten auch noch eine gemütliche und aussichtsreiche Fahr mit der Tram erlebt.

Also steigen wir nach dem Frühstück beim Bäcker um die Ecke, um halb Zehn in die Kirnitschtalbahn ein. Es beginnt ein halbstündiges Geruckel und Gezuckel, immer den Windungen der Kirnitsch folgend, die Kirnitschtalstraße hinauf. Für die acht Kilometer braucht die Tram eine halbe Stunde um die 60 Höhenmeter hinaufzuschnaufen. Ok, geschnauft hat sie nicht, sie hat ja einen Elektroantrieb. Aber es würde schon ins Gesamtbild passen.

Bei den Lichtenhainer Wasserfällen steigen wir aus und bestaunen die zahlreichen Einkehrmöglichkeiten rund um die Tram-Station. Der Wasserfall hat übrigens einen genau getakteten Zeitplan. Jede halbe Stunde ergießt sich ein zuvor aufgestauter Wasserschwall die Felsen hinunter. Gesehen haben wir dieses ‘Naturschauspiel’ nicht, passte nicht in unseren Zeitplan!

Jetzt aber los!
Zuerst einmal müssen wir die richtige Brücke über die Kirnitsch finden, das Wandernavi möchte nämlich unbedingt über eine gesperrte Brücke. Ignorieren hilft, und irgendwann ist auch die Trotzphase von so einem Wandernavi vorbei. Der breite Weg führt durch den Wald, einige Wanderer haben wohl aus Langeweile hunderte von Steinmännchen auf einen umgestürzten Baum errichtet.

Nach ungefähr 3 Kilometern erreichen wir den Kuhstall. Ein Felsentor mit einer dahinter liegenden Freifläche an deren Ende der Fels steil nach unten abfällt. Es gibt eine Aussicht von diesem Plateau, aber man sieht leider nur etwas Wald.

Lange bleiben wir also nicht, und etwas weiter wird es schon wesentlich interessanter. Wir kommen zur Himmelsleiter, ein schmaler Felsspalt in dem eine Stiege scheinbar endlos hinauf führt. Der Spalt ist an manchen Stellen gerade mal Schulterbreit sodaß man schon etwas Beklemmungen bekommen kann.

Oben dann, im Himmel??, bin ich erleichtert dass ich nicht stecken geblieben bin. Die Aussicht von hier oben ist auch nicht viel besser als die aus dem ‘Kuhstall’, wir sind ja auch nur eine Etage höher.

Also geht’s wieder hinunter, eine Felsformation haben wir noch vor uns, das Schneiderloch. Dabei handelt es sich nur um eine Hüfthohe Höhle am Ende eines kleinen Steigs. Vielleicht tun sich ja hinter dem Eingang Höhlen mit traumhaften Tropfsteinformationen auf, aber ich möchte einfach nicht da hinein kriechen. Es könnte nämlich auch eine Höhle der Erleichterung sein!

Zurück gehen wir einen etwas andern Weg, auf dem sich das Navi ein wenig an mir rächt. An einem Abzweig lässt es mich stillschweigend vorbeigehen, erst fünfhundert Meter weiter bemerke ich den Fehler und wir dürfen das Stück wieder zurückwandern.

Trebon in Tschechien


Die Fahrt geht über kleine und noch keine Strässchen von Nord nach Süd durch Tschechien. Dabei werden die Schraubverbindung unserer GummiKühe effektiv getestet.

In Stilice, ca. 30 Kilometer östlich von Prag sehen wir eine Gaststätte, auf deren Parkplatz schon einige Autos parken. Nach kurzem Studium der Karte ist für uns klar ‘nix verstehen’. Auch die mündliche Auskunft der Kellnerin hilft nicht wirklich weiter, bis wir das Wort Gulasch hören. Also haben wir zweimal Gulasch an Apfelschorle bestellt, köstlich.

So gestärkt stellt sich uns auch bald die einzige Umleitung des Tages in den Weg, aber die hat es in sich, wir dürfen 30 Kilometer mehr auf das Streckenkonto addieren.

Pünktlich zur Einlasszeit um 18 Uhr erreichen wir die Pension Ubaby in Trebon.

Penzion U Báby

Die Anfahrt zur Pension ist nicht so einfach, sie liegt am Ende einer Sackgasse. Aber dafür dürfen wir in einer Garage parken. In der Garage und im dahinter liegenden Garten herrscht ein wirres Durcheinander von Spielzeug, Baumaterial, Werkzeug und Gartengerätschaften.

Penzion U Báby

Die Verständigung ist nicht einfach, die Tochter der Vermieterin versteht und spricht ein paar Brocken Englisch. Irgendwann haben wir dann doch den Schlüssel zu unserem Zimmer mit Bad in der Hand. Es ist ein großer Raum mit einem schmalen Balkon. Alles schon etwas älter und sehr einfach gehalten. Aber dafür hat es auch nicht so viel gekostet und liegt nur ca. 500 Meter vom Stadtzentrum entfernt.

Die Stadt Trebon wird auch als „Stadt der Seen” bezeichnet und die Umgebung hat den Status eines Landschaftsschutzgebietes. Im Stadtkern rund um den Marktplatz gibt es reichlich Einkehrmöglichkeiten. Der schöne Kurpark lädt zum Spazierengehen und entspannen ein, er wird abends jedoch geschlossen. Eine große Brauerei mit angegliedertem Biergarten sorgt für sehr moderate Bierpreise. Es gibt am See auch ein Freibad mit vielen Bänken, die man als Sonnenliegenersatz benutzen kann. Da an unserem Tag in Trebon Temperaturen von 30 Grad angekündigt sind, beschließen wir auf anstrengende Wanderungen zu verzichten und uns dafür etwas Bräune am Seebad einzufangen.

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