Soviel schonmal vorweg, eine beeindruckende, sehenswerte, anstrengende und aufregende Wanderung.

Pünktlich um 9:15 Uhr legt das Wanderschiff vom Bad Schandauer Bootssteg in Richtung Tschechien ab. Wir wollen aber nicht bis zur Endstation, sondern lösen nur ein Rückfahrticket nach Schmilka.
Eine Stunde später geht es nach einer aussichtsreichen Fahrt schon wieder von Bord. Es geht zuerst lang durch Schmilka immer streng bergauf. Rechts und links am Straßenrand existiert eine Fress- und Trinkmeile gewaltigen Ausmaßes. Schön, dass heute kein Wochenende ist.

Nach ungefähr 2 Kilometern stetigen Anstiegs haben wir anscheinend unser ‘Reiseflughöhe’ erreicht und das Wandern geht leichter von der Sohle.

 Vor uns lichtet sich der Wald und gibt den Blick frei auf den Rauschenstein. Auf einem Drittel der Höhe des Massivs sehen wir zwei Kletterer in ihrem Geschirr hängen, na dann, viel Spaß.

Etwas weiter auf dem Elbleitenweg gabelt sich unserer Route. Wir müssen nun entscheiden, ob wir die Runde links- oder rechts herumwandern. Da die Route aus Outdooractive links herumführt, folgen wir diesem Beispiel.

Gute Wahl! (Auflösung später)

Zuerst einmal taucht rechts eine imposante Felswand auf, zu der auch ein Pfad hin führt, dem wir natürlich gerne folgen. Unterhalb der Wand liegt eine dicke Schicht hellen Sandes. Mit der Hand streiche ich über die Felswand, sofort lösen sich feine Körner aus der Sandsteinwand. In ein paar …..tausend Jahren ist hier bestimmt eine Sanddüne.

Nach weiteren 2 Kilometern zweigt der Wildschützensteig von unserem Wanderpfad ab. Er führt hinauf zu den Schrammsteinen und er soll nur als Aufstieg benutzt werden, deshalb also die gute Wahl!

Nach kurzer Zeit wird uns auch klar, warum es diese Regelung gibt. Es gibt hier Grate und Leitern, die wirklich nur für eine Person Platz bieten.

Die Kletterei macht in dieser schönen Umgebung einen Riesenspaß und überall sind Halte und Steighilfen angebracht, sodass auch Flachlandtiroler wie wir gut zurechtkommen. Da nicht viel Betrieb herrscht, können wir auch an den engeren Stellen ausgiebig die Ausblicke genießen.

Am Ende des Schützensteigs angekommen, verschnaufen wir erst einmal auf der strategisch sehr gut aufgestellten Holzbank. Hier sehen wir auch das Schild, das die Schrammsteinaussicht in nur 5 Gehminuten ankündigt. Na, das spornt doch an. In zehn Minuten stehen wir dann oben auf dem Metallgitter der Plattform und genießen mit ca. 30 anderen Wanderern die beeindruckende Aussicht auf die Schrammsteine und die weitere Umgebung.

Von der Schrammsteinaussicht hinuntergeht es wegen der nur einspurig zu bewältigenden Leitern, in Blockabfertigung. Ja san wir denn in Tirol?

Auf dem Rückweg erwartet uns auf dem Gratweg noch eine kleine Kletterpartie. Da der Gratweg aber nicht nur hinauf führt, ist es viel weniger anstrengend als der Wilschützensteig. Der weitere Weg führt uns durch die ‘Breite Kluft’ in Serpentinen über endlos viele Stufen bergab.

Wieder angekommen am Rauschenstein gönnen wir uns nur eine kleine Rast, da unsere Wetter-App ein schweres Gewitter im Anmarsch sieht. Hinunter nach Schmilka gibt es noch einmal eine schöne Aussicht auf die Elbe und die dunklen Wolken des nahen Gewitters.

Zurück in Schmilka haben wir noch eine gute Stunde Zeit, bis das Wanderschiff uns wieder nach Bad Schandau zurückbringt. Wir schauen uns bei einem lecker Eis das ferne Wetterleuchten an. Das Gewitter hat sich dann doch woanders ausgetobt, soll uns nur recht sein.

Mit der Tram ins Kirnitschtal