On Tour

mit Ruth & Werner

Barcelona


Der Weg nach Barcelona ist nicht weit, im Hotel zieht es uns gleich auf die wunderschöne Terrasse mit herrlicher Aussicht.

Die nächsten Tage spazieren wir durch die Stadt und lassen hier mal die Bilder sprechen.

Mittelmeerkontakt in Palamós


In grauer Vorzeit habe ich ja mal selbst die Tastatur gequält und unter anderem auch Benutzerinterfaces mitgestaltet. Fehler sind Teil des Geschäfts, aber irgendwann sollten sie behoben sein!
Doch seit Anbeginn der Benutzerportale für Fähren und Züge ist es nicht möglich, die Tickets für mehrere Personen mit mehreren Fahrzeugen gleichzeitig zu buchen, womöglich sogar in einer gemeinsamen Kabine reisend. Also zuerst ein Ticket für eine Person und ein Moped buchen, mit Stornierungsabzockegebühr von diversen Euronen. Dann das Ticket für die zweite Person und das zweite Moped buchen, ohne Abzockegebühr.
Aufatmen, wenn die zweite Buchung auch geklappt hat, ansonsten die erste Buchung stornieren und die Abzockegebühr abschreiben.
Wir haben also die Fährtickets von Barcelona nach Mallorca, unter Zuhilfenahme beruhigender Substanzen und begleitet von einigen Wutausbrüchen, erfolgreich reserviert.

Aber zuerst einmal geht unsere Reise von Olot quer durch den Naturschutzpark “Vulkane der Garrotxa” weiter. Erfreulicherweise bleiben wir fast trocken, obwohl die Wetterprognose mit reichlich Regen gedroht hat.
In Banyoles, zwischen den beiden zu bewältigenden Gebirgsketten, erwischt uns dann doch ein Regenschauer. Ein Tee und zwei Kaffees später können wir wieder regenfrei weiterfahren.

In Palamós angekommen, wird sofort abgepackt und eine Strandbar aufgesucht. Das Fahrbier schmeckt mit Blick auf das Meer gleich doppelt gut!
Den nächsten Tag erkunden wir die Gegend und genießen die Sonne, das Essen und die Pausen am Strand.

Olot -Tanz auf dem Vulkan


Die Eisheiligen reisen über Spanien in Richtung Deutschland. Das können wir definitiv bestätigen, denn einer ist heute Nacht an unserem Hotel vorbei gelatscht und hat die Temperatur auf 2 Grad abgesenkt. Der Tag startet bitterkalt und wir warten mit der Abfahrt bis das Thermometer zumindest über 10 Grad geklettert ist. Hoffentlich nehmen die restlichen Eisheiligen eine andere Route als wir.

Die Strecke ist wunschgemäß wieder schön kurvig und leer. Die Landschaft ist einfach beindruckend. Das Hotel in Olot finden wir leicht und die Kühe bekommen wieder mal einen Tiefgaragenstallplatz. Die Stadt ist sehenswert, schöne Gebäude, tolle Wandgemälde und viele Alleen und Parks.

Am nächsten Tag starten wir ins Vulkangebiet und wählen von den zahlreichen Vulkanen den Santa Margarida für unsere Wanderung aus. Puuh, es geht ganz schön bergan, wer hätte das gedacht? Der Vulkan selbst und auch die Caldera sind natürlich mittlerweile bewachsen, aber das Vulkangestein ist überall sichtbar.

Berga


Die Tiefs, die in Deutschland das schlechte Wetter bringen, müssen ja irgendwo durchziehen. Wir kommen uns in letzter Zeit wie Forschungsreisende vor, die versuchen, der Zugroute dieser Tiefs zu folgen. Die Schleusen des Stausees “Pantà de Sant Antoni” bei La Pobla de Segur sind sogar geöffnet, um den Wasserstand zu senken, ein beeindruckendes Schauspiel.

Für unser Fahrziel ist passend zu unserer Ankunftszeit eine Gewitterfront mit Unwettercharakter angekündigt. Trotzdem genießen wir die schöne Strecke und verzichten auch nicht auf die geplanten etwas abseitig gelegenen, aber sehenswerten Teilstücke. Nur mit den Pausen halten wir uns zurück, damit wir dem Tief eventuell doch noch ein Schnippchen schlagen.
Ungefähr dreißig Kilometer vor Berga führt die Straße wieder in Richtung Berge, genau auf eine fast schwarze, riesige Wolkenwand zu. Sie beißt aber erstaunlicherweise nicht zu. Erst 5 Kilometer vor der Ankunft beginnt es zu tröpfeln und wir erreichen danach fast trocken die Auffahrt zum rettenden Hotel.

Am nächsten Tag leider wieder Regen. Wir lassen uns aber nicht entmutigen und marschieren mit Schirm durch die Stadt. Fotomotive gibt es reichlich. Da die Restaurants hier erst abends so spät (jedenfalls für uns spät) öffnen, essen wir heute mal mittags. Ein richtig leckeres 3-Gänge-Menü mit je einem halben Liter Wein dazu. Prost!

La Pobla de Segur


Heute haben wir am Anfang der Fahrt mit unserer Straßenkunst eine Schnecke gezeichnet, jedoch ohne das Zutun von Ordnungskräften. Wir haben einfach nur eine offene Tankstelle gesucht, sicher ist sicher.

Unsere Reisetaktik passt hervorragend zu dieser Landschaft, wer hier auf Schnellstraßen durchbraust ist selber schuld. Wahrscheinlich begegnen uns deshalb auch vermehrt Motorradfahrende, bisher haben wir aber nur Tschechen, Franzosen und viele Einheimische gesehen, keine Alemán.

Jaca – die Perle der Pyrenäen


Heute ist der 1. Mai, also der Tag der Arbeit und somit auch der Tag der Demonstrationen. Wir nähern uns dem Thema nur langsam an. Zuerst chauffieren wir unsere Mopeds vom Parkplatz zum Hotel, das nur zum Be- und Entladen angefahren werden darf. Das sind die beiden Öhrchen auf unserem Kunstwerk unten. Danach begeben wir uns auf eine Irrfahrt durch Pamplona.
ÜBERALL sind Straßensperren aufgebaut, selbst waschechte Italiener würden dort nicht hindurchschlüpfen, da lassen die Polizisten keinen Zweifel aufkommen. “Kurviger” ist beim Einbahnstraßengewirr nicht up-to-date und bietet nur verbotene Richtungen an. Ätzend und nervig!
Irgendwann erhaschen wir sogar einen Blick auf den Demonstrationszug, ab da gestalten wir die Umfahrung großzügiger und entkommen der Stadt.



Dies ist kein Bild von Miró, nein das Kunstwerk haben wir höchstselbst mithilfe unserer Motorräder und der Unterstützung vieler pamplonischer Ordnungskräfte erschaffen.
(4 Mal ins Original oben reinzoomen)

Auch heute haben wir wieder eine feine Strecke mit vielen schönen Aussichten im Programm. Und mit einem neuen Satz Reifen kann Werner die Kurven auch wieder richtig genießen.

Ca. 25 Kilometer vor dem Etappenziel stehen zwei Motorradfahrer mit Warnblinklicht am Straßenrand. Wir stellen uns ebenfalls warnblinkend dazu und fragen, ob wir helfen können.
Können wir. Der Schalthebel bei der Hornet der Spanierin ist von der Schaltwelle gerutscht, und leider fehlt der passende Schraubenschlüssel im Werkzeugset der Spanier, um den Hebel wieder zu befestigen. Unser Set ist vollständig, so können wir uns zehn Minuten später gemeinsam auf den Weg nach Jaca machen.

Die Stadt ist rappelvoll wegen 1. Mai und wir sind froh, dass wir einen Tisch ergattern können. An das Fahrbier schließen wir deshalb gleich das Abendessen an.

Am nächsten Tag ist Feiertag und in der Stadt findet eine große Parade statt: Ritter zu Pferd und auch zu Fuß und viele Jungfrauen in schönen Gewändern am Wegesrand. Irgendwo einkehren zum Abendessen können wir uns heute abschminken, denn es ist nirgends ohne Reservierung ein Platz zu bekommen. Draußen sitzen geht auch nicht, es gewittert.


Pamplona – Iruña

Wir sind zurück im Baskenland und nicht nur die Städte haben wieder zwei Namen.

Am ersten Tag nach dem Blackout schleichen wir, hoffentlich zum letzten mal, mit den Mopeds und den letzten Millilitern Benzin zu einer Tankstelle. Juhu, die Pumpen gehen wieder und es wird vollgetankt.
Außerdem bekommt das Motorrad von Werner eine Wellnessbehandlung bei dem ansässigen BMW – Dealer. Einmal Pediküre, denn die vordere Sohle ist arg abgenutzt. Am nächsten Tag wird es dann, wie versprochen, fertig.

Wir holen uns einen Stadtplan von der Touristeninformation und wandern entlang der vielen Spazierwege durch und um die Stadt. Echt schön hier.

Im Energiesparmodus nach Pamplona


Eine schöne Berg- und Talfahrt liegt heute wieder vor uns. Gut 160 Kilometer bei knapp 3 Stunden Fahrzeit prognostiziert uns “Kurviger”. Nach 20 Kilometern auf Bundesstraßenniveau biegen wir ab auf eine kleine Landstraße. Nun schraubt sich der Asphalt in vielen schönen Biegungen auf über 1000 Meter hoch. Immer wieder bieten sich tolle Ausblicke auf die weite Tiefebene unter uns.

Berg runter, Berg hoch, irgendwann fängt die Tankanzeige an zu quengeln. Also nächste Tanke angesteuert, was in den Bergen schon etwas dauern kann. Die Herrscherin der Säulen möchte anscheinend kein Geschäft mit uns machen. Wir verstehen nur nada, nix, niente, kaputt — was solls, in 20 Kilometern Entfernung sollen vier Tankstellen dicht beieinander stehen, da nehmen wir eine von!

Die erste der vier Tankstellen sieht gleich vielversprechend aus, super. Aber warum nur läuft der Zapfpistoliero mit wedelnden Armen auf uns zu?
Aus dem broken Englisch plus broken listening reimen wir uns zusammen, heute wird das nix mehr mit dem Tanken in ganz Spanien und Portugal. Wobei Portugal uns ziemlich am … vorbeigeht. Es sind noch ca. 40 Kilometer nach Pamplona, im Display nervt die Reserveanzeige schon seit über 40 Kilometern.

Unser neuer Fahrmodus ist jetzt sailing. Wohnmobile sind keine Opfer mehr, sondern willkommene Windschattenspender. Bergab im 6ten Gang rollen lassen, langsam beschleunigen, was machen wir hier eigentlich?

Pamplona begrüßt uns mit einem dicken Stau, alle Ampeln sind ausgefallen. Zum Glück können wir unsere Motorräder dank unserer Sparfahrweise ja jetzt als Fahrräder einstufen und so auf dem Fahrradstreifen am Stau vorbeirollen.

Wir erreichen entnervt und durchgeschwitzt das Hotel mit 16 Kilometern Restreichweite im Tank.

Dort erfahren wir, dass es einen totalen Stromausfall auf der ganzen iberischen Halbinsel gibt. Die schlimmsten Begleiterscheinungen in Kürze:
Das ganze Gepäck ohne Aufzug in die dritte Etage schleppen.
Zimmer nur mit Rezeptionist öffnen, da Schlüssel nicht codiert werden können.
Tiefgarage nicht nutzbar.
Das Bier ist nicht kalt.

Haro – Capital del Rioja


Wir haben wieder die Straßenkarte zu Rate gezogen und grün markierte Straßen nach Haro herausgesucht. Alle Wege führen durch Nationalparks und jeder bietet uns etwas Neues. Einmal bizarre Felsen, eine endlose Hochebene, am Fluss entlang – so schön, wir könnten wieder überall anhalten und endlos Fotos schießen. Leider macht uns der Regengott einen Strich durch die Fotografierechnung, es wird windig, fängt an zu regnen und das Thermometer sinkt auf 7 Grad. Echt ungemütlich, da will man gar nicht anhalten und den Helm abnehmen, sondern nur ankommen!

Das Hotel ist schnell gefunden und die Mopeds kriegen einen trockenen Platz in der Tiefgarage. Später in einer gemütlichen Weinbar trinken wir natürlich kein Bier, sondern Wein. Den Preis können wir gar nicht glauben: Ein Glas Rotwein 1,60 € und ein Weißwein 1 €. Da gibt’s gleich noch eine Runde.

Am nächsten Tag wandern wir entlang des Ebro in ein kleines Dorf und zurück geht es zwischen die Weinberge hindurch. Es ist immer noch recht kühl, aber wenigstens regnet es nicht und wir wissen ja, wo wir später günstig unseren Wanderdurst stillen können.

Kurvenreich nach Aguilar de Campoo


Wir verlassen das Meer – schade – aber dafür geht’s heute durch die Berge! Eine besonders schöne Strecke durch den Nationalpark Picos de Europa erwartet uns.

Die Kurven lassen nicht lange auf sich warten und die Straßen sind fast leer. Trotzdem kommen wir nicht schnell voran, denn es gibt einfach zu viele interessante Fotomotive. Wir wechseln die Führungskilometer des Öfteren mit einem schleichenden Holländer. Niederländer überholen, halten fürs Foto, er schleicht vorbei und das Spiel beginnt von vorne.

Aguilar de Campoo ist eine überschaubare Stadt mit einigen beeindruckenden Gebäuden. Am nächsten Tag sparen wir uns aber den geplanten Aufstieg zum Schloss und wandern stattdessen zum Stausee in der Nähe. Die Aussichten von der Staumauer auf die Berge sind atemberaubend und wir wissen gar nicht, welche Fotos wir nicht in die Galerie aufnehmen sollen, also ist sie diesmal etwas größer.

« Ältere Beiträge

© 2025 On Tour

Theme von Anders NorénHoch ↑