Heute nehmen wir die mit 130 Kilometer kürzeste Tagesetappe in Angriff. Die Strecke führt uns von Cesis aus nach Westen, bis wir auf die Ostsee stoßen. Danach geht es entlang der Ostsee bis nach Riga.

Ziemlich bald schon kommen wir an eine Baustelle, in der natürlich zuerst einmal der komplette Asphaltbelag abgefräst wurde. Nach kurzem Kartenstudium stellt Ruth fest: Das sind ja nur acht Kilometer, weiterfahren.
Wie sich dann herausstellt, sind es aber nur vier Kilometer, also fast nichts.

Wir können jetzt schon die Ostsee sehen, aber leider ist auf allen Wegen zum Strand die Zufahrt verboten, anscheinend gibt es hier nur Privatstrände.

Auch der Rest der Strecke ist nicht nach unserem Geschmack. Der Verkehr wird vor Vilnius immer dichter, und in der Stadt sind dann auf unserer Strecke umfangreiche Baumaßnahmen im Gange. Die luftgekühlten BMWs kommen fast an in den roten Temperaturbereich.

Ungefähr 500 Meter vom Hotel entfernt müssten wir eigentlich von der Krišjana Valdemara Straße nach links in Richtung Zentrum abbiegen, das ist aber leider nicht erlaubt, und bei dem Verkehr auch nicht möglich.

Also fahren wir weiter auf der Vanšu-Brücke über die Düna, drehen legal auf der anderen Flussseite und kriechen zurück über die Brücke. Das alles natürlich im “stop and go” Betrieb bei hochsommerlichen Temperaturen.

Hotel Gutenbergs in Riga

Als wir am heißesten Tag unserer ganzen Reise eintreffen, ist der Aufenthalt in der Hotellobby eine Wohltat. Wir dürfen unsere Mopeds sogar kostenlos im abgeschlossenen Innenhof des Hotels parken, super! Das ganze Haus ist dem Buchdrucker Gutenberg gewidmet, so strahlen auch die Zimmer ein historisches Flair aus. Das Bad ist aber zum Glück mit Armaturen aus der Gegenwart bestückt.

Das Hotelfrühstück ist gut und entspricht voll dem vier Sterne Standard westlicher Hotels.

Die Lage geht kaum zentraler, das Hotel ist 50 m vom Dom entfernt, die vielen schönen Plätze sind sehr gut zu Fuß zu erreichen. In dieser hippen Stadt ist das von besonderem Wert, hier kann man eigentlich jede Nacht zum Tag machen, und notfalls ist das Hotel ja auch auf allen Vieren zu erreichen, was wir allerdings nicht ausprobiert haben!

Riga

Bei der Anreise haben wir ja schon bemerkt, dass hier so richtig was los ist. Schon als wir nach dem Einchecken unser rituelles Fahrbier einnehmen können wir sehen, dass hier alles auf Straßengastronomie eingestellt ist. Auf vielen Plätzen gibt es große, überdachte und mit Gaspilzen beheizbare Biergärten.

Bei einer Stadtführung mit einer ungefederten Straßenlokomotive mit mehreren Waggons bekommen wir einen Eindruck von der vielfältigen Geschichte Rigas. Allerdings ertrinken die Erinnerungen einzelner Daten in der Informationsschwemme, die über die Kopfhörer Einlass in unser Gedächtnis sucht.

Nach dieser Tortur für Hirn und Hintern sind mindestens zwei Bier nötig, um wieder im Einklang mit der Stadt zu sein. Das kann man sehr angenehm, und mit toller Aussicht, auf der Dachterrasse der “Galleriea Riga” zelebrieren. Hier kann man aber auch erkennen, dass das “Radison Blue-Hotel” eine noch viel bessere Aussicht verspricht. Dort gibt es eine Skyline Bar, und somit für uns ein neuer Eintrag auf die To-do-Liste für den heutigen Abend.

Und der Besuch der Skyline Bar hat sich gelohnt, seht selbst:

Weiterfahrt nach Liepaja