Obwohl heute großer Markt in Riga ist, ist der Verkehr doch recht flüssig, zumal wir ja auch aus der Stadt hinausfahren. Wir nehmen nicht den direkten Weg nach Liepaja, sondern fahren zuerst entlang der Ostseeküste, damit wir durch den bekannten Küstenort Jurmala cruisen können.

Jurmala besteht eigentlich aus mehreren kleinen Orten, die sich auf einer Länge von 40 Kilometern an der Küstenstraße aufreihen. Für dieses Gebiet wird eine Maut erhoben, das Mautschild habe ich zwar gesehen, aber wie und wo ich die Maut nun entrichten soll, blieb lange im Dunkeln.

Unser schlechtes Gewissen hielt sich in engen Grenzen, zumal wir auch nicht von irgendwelchen Ordnungskräften behelligt wurden. Zu Hause habe ich ermittelt, dass die Maut nicht für Motorräder gilt. Also war das schlechte Gewissen gar nicht angebracht.

Direkt hinter Jurmala beginnt der Kemeru Nationalpark. Dort parken wir auf einem großen Parkplatz und spazieren über einen neu angelegten Holzsteg durch den Wald zum Ostseestrand.

Wie auf dem Strandbild gut zu sehen ist, kündigt sich ein deftiges Unwetter an. Also gestaltet sich der Strandaufenthalt sehr kurz, trotzdem beginnt es bereits zu tröpfeln als wir wieder zu den Mopeds gelangen.

Weiter geht es nun auf schnurgeraden Straßen durch riesige Wälder. Bis wir in Sabile an eine Straßensperre gelangen, dort leitet die Polizei den Verkehr auf eine Nebenstrecke um, da auf der Hauptstraße ein Radrennen stattfindet. Wie man aber wieder auf die Hauptstrecke gelangt, das bleibt dem Ortskundigen überlassen, oder TomTom.

An der Routingsoftware meines TomToms scheint Walter Röhrl erheblich mitgewirkt zu haben, denn TomToms Empfehlung zurück zur Hauptstraße führt uns wieder über vier Kilometer Schotterpiste, danke Walter!

Übrigens hier ein treffendes Zitat von Walter Röhrl:
Die wahre Kunst der Fahrzeugbeherrschung erkennt man im instabilen Fahrzustand!

Die restliche Fahrt nach Liepaja verläuft ohne besondere Vorkommnisse.

Hotel Kolumbs in Liepaja

Das Hotel liegt sowohl einen Kilometer vom Stadtzentrum wie auch einen Kilometer vom fantastischen Sandstrand entfernt. Wir bekommen ein helles sauberes Zimmer mit Blick auf den Innenhof, auf dem unsere Mopeds zusammengekettet verschnaufen.

Das Frühstück am nächsten Morgen war ok, aber nichts Besonderes. Das Restaurant haben wir nicht ausprobiert, wir haben aber sehr gut bei einem Italiener in der Stadt gespeist.

Liepaja

Wir haben die Stadt leider nur auf zwei kleinen Spaziergängen erkunden können. Dabei sind uns aber die extremen Unterschiede zwischen den verschiedenen Häusern aufgefallen. Die Gebäude reichen von winzigen Holzhütten, die auf kleinen Grundstücken stehen, bis zu herrschaftlichen Villen in Parklandschaften.
Auch der Bauzustand reicht von marodem Bretterkonstrukt bis frisch sanierten Steinhäusern.

Der Strand von Liepaja

Der Strand ist mit Sicherheit der Touristenmagnet von Liepaja. Endloser weißer Sandstrand und viele Einkehrmöglichkeiten direkt am Wasser. Aber Bilder sagen ja bekanntlich mehr als Worte:

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