Ostern mal mit dem Mopped…

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Hinfahrt
Rueckfahrt

Normalerweise stellt sich die Frage ja nicht, wo fahren wir Ostern mal mit den Mopeds hin. Aber als dieses Ostern näher rückt berichten alle Wetter Apps von einem Ostern überdauernden Hoch mit bis zu 24 Grad Tagestemperaturen. Da schon fortgeschrittener Grün-Donnerstag war, war eine spontane Zielauswahl vonnöten. Der Harz und auch der Thüringer Wald erschienen mir wegen der Jahreszeit nun doch zu gewagt. Also irgendwie Richtung Rhein, aber nicht allzu weit, es ist ja die erste Tour des Jahres.

And the winner is… Selters!

Einige Male schon durchfahren nach tollen Touren z.B. vom Süden her aus dem Gelbbachtal kommend oder auf der Koblenztour, soll es nun unser Tour ziel werden.

Geplant wird seit einiger Zeit fast nur noch mit der genialen Routenplanung von ‘kurviger.de’. Als grobe Vorplanung die gewünschten Pausenstationen als Zwischenziel eingeben. Für den anspruchsvollen Teil der möglichst siedlungsarmen aber kurvenreichen Streckenkomposition garantiert kurviger.de.

Obwohl wir ja nur ca. 200 Kilometer vor uns haben, starten wir doch schon um 10 Uhr worauf sollen wir nach dem Frühstück auch noch warten. Die  Straßen bis zu unserer ersten Rast am Biggesee kennen wir fast alle schon aus den vergangenen Streifzügen, aber ein paar kleine Schmankerl hat uns kurviger.de wieder eingebaut.

Die Pommesbude am Biggesee ist von Mopedfahrern belagert, aber es dauert trotzdem nicht allzu lange bis wir unseren Schaschlik an Pommes auf dem Tisch haben.

Gut gestärkt geht es dann bald weiter, denn die Sonne brennt auf die Kombi und das verlangt nach Fahrtwind. Wir befahren auch sogleich wieder Neuland, denn es geht nicht wie sonst auf der L512 weiter, sondern wir biegen auf die Kreisstraße nach Dumicke ab. Die Strecke bis nach Wissen setzt sich nun aus kleinen und kleinsten gewundenen Sträßchen zusammen, erste Sahne.

Das schönste Teilstück dieser Strecke beginnt in Sondern direkt am Biggesee. Sie führt gut 60 Kilometer über zumeist schmale unübersichtliche Straßen. Selbst einige 50er Tempolimits schränken den Vorwärtsdrang kaum ein, denn schneller an diesen Stellen zu fahren grenzt an Leichtsinn.

Außerdem gibt kann man bei dem Tempo auch etwas in der Landschaft herumschauen. Die Straßen führen oft an natürlich gewundenen Bächen vorbei, die durch Wiesen und lichte Wälder fließen.

Die Strecke führt über Brachtpe, Wildberg und Wissen bis Kroppach. Das Wandergebiet Kroppacher Schweiz verdankt diesem Örtchen seinen Namen, und ist sicher eines unserer nächsten Moped-Wanderurlaube.

Danach geht es noch ungefähr 30 Kilometer zumeist über Felder und durch Örtchen, bis wir um 14:00 Uhr in Selters vor dem Hotel eintreffen.

Nach einem gepflegten Eis in einer Eisdiele in Hotelnähe beschließen wir noch eine kleine Runde zu drehen. Wo wir schon mal im Westerwald sind, und der Check-in erst ab 18:00 möglich ist.

Landhotel Adler in Selters i. Westerwald

Das Hotel Adler liegt nahe dem Ortszentrum und besteht aus einem Haupthaus mit den Gasträumen und einem Nebenhaus, in dem einige Apartments untergebracht sind. Das Frühstück ist gut, über die Qualität des Restaurants kann ich nichts sagen, da an beiden Abenden kein Restaurantbetrieb lief.

Das Apartment im dritten Stock war frisch renoviert und bestand aus einem großen Bad, einer großen Küche mit Sitzgelegenheiten und einem Schlafzimmer.

Schade war, dass es im Hotel keine Bar oder ähnliches gab, wo man abends in trauter Runde noch ein oder zwei Bierchen hätte nehmen können. Auch der Check-in erst ab 18:00 Uhr hat eher den Charakter einer Pension. Zum Glück gibt es aber in der Nähe ein paar Restaurants.

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Rund um Selters
Entlang des Saynbachs

Den gestrigen Abend haben wir zusammen mit einem anderen Bikerpärchen aus Castrop Rauxel beim Italiener gegessen. Wir haben bis halb zehn auf der Plaza gesessen und ein bisschen Benzin geredet, bis es dann im T-Shirt doch zu kühl wurde. Wir haben ja auch noch April!

Und jetzt wollen wir nach einem guten Frühstück mit durchgehend musikalischer Schlaglöffelbegleitung eines gelangweilten Kindes, die Wanderung rund um Selters angehen.

Los geht es aus dem Hotel heraus in südliche Richtung. Auf einer Wiese voller Löwenzahnblüten lockern wir schon mal den Auslösefinger.

Oberhalb der Wiese hat man einen schönen Blick auf Selters. Dann führt der Weg in den Wald hinein, vorbei an einem alten jüdischen Friedhof mitten im Wald.

Da der Weg rund um Selters herumführt, läuft man ständig durch wechselndes Umfeld, Wald, Wiese, Acker oder auch Siedlung. Der nicht bewaldete Anteil ist jedoch am größten, bei hochsommerlichen Temperaturen kann es diese Wanderung ziemlich schweißtreibend sein. Uns ist jedenfalls bei der kommoden Temperatur von 22 Grad schon warm.

Beim Fotografieren kann man aber die Umgebung nebst Temperaturen schon mal vergessen. Allerdings wurden nicht alle Anstrengungen mit einem herausragenden Bild belohnt. Jedoch kann ja auch die Ablichtung des Versuchs ein lohnenswertes Motiv sein.

Am Wegesrand haben wir noch ein paar Osterlämmer entdeckt. Obwohl die Schafe dem Lamm alter schon entwachsen waren, hatten sie augenscheinlich einen großen Bammel. Warum sonst haben sie sich wohl unter den Bäumen versteckt.

Am frühen Nachmittag haben wir uns dann wieder mit einem Eis belohnt. Da es aber für ein Abendessen zu früh war, und uns der Sinn auch nicht nach biken stand, haben wir einfach auch noch eine zweite Wanderung drangehängt.

Nach den insgesamt 18 Kilometer haben wir uns selbstverständlich wieder ein lecker Pizzchen verdient. Beim Italiener auf der Plaza haben wir natürlich auch wieder die anderen Biker getroffen, die einen schönen Fahrtag erlebt hatten.