Die Bootstour haben wir sehr kurzfristig, zwei Tage vor der Tour, im Portal des Bootverleihers gebucht. Obwohl die angekündigte Bestätigunsmail sehr spät kam, hat trotzdem alles tadellos geklappt. Als Treffpunk vereinbart ist ein Parkplatz direkt an der Altmühl in Treuchtlingen. Wir fahren früh um acht in Roth los und schaffen die ca 30 Kilometer über eine Schnellstraße in kürzester Zeit. So können wir uns in einer Bäckerei noch ein Brötchen an Kaffee gönnen, bevor wir uns um 9:00 auf dem Parkplatz einfinden.

Kurz nach uns treffen auch die anderen Bootsfahrer ein, der Verleihnix trudelt mit etwas Verspätung als Letzter ein. Die Boote sind schnell abgeladen, dann folgt  eine kurze Einführung in die Paddeltechnik. Auch die zu absolvierende Fahrstrecke wird kurz erläutert und jeder Kapitän bekommt eine Zettel mit den neuralgischen Punkten der Tour ausgehändigt.

Die anderen drei Zweierteams fahren jeweils zusammen in einem Kanadier, wir sind die Einzigen die in Einer Kajaks fahren. Spritzdecken und Helme sind gar nicht vorhanden, auf die angebotenen Schwimmwestern verzichten wir auf anraten des Verleihnix.

Unsere Boote werden zuletzt zu Wasser gelassen, die anderen Paddler sind dann schon ‘über alle Berge’. So ein Kajak ist schon eine vertrackt wackelige Angelegenheit, hinzu kommt noch der lausbubenhafte Bootscharakter, der immer wieder einen “Irren Ivan” einbauen möchte.

Nach ungefähr 2 Kilometer bis auf die Ivans gemächlichen dahinpaddelns, kommen wir an ein unerwartetes Hindernis. Eine Pappel ist in die Altmühl gestürzt und blockiert den Flusslauf auf kompletter Breite! Allerdings ist keines der Vorgängerboote auszumachen, die müssen dieses Hindernis also gemeistert haben.

Ganz aussen am rechten Ufer ragen nur kleine Äste der Baumspitze ins Wasser, wenn man sich also mit der Steuerbordseite am Ufer entlangschabt, sollte es eigentlich gelingen. Supi, nach dem zweiten Anlauf bin ich durch.

Ruth hat mit ihrem Boot ‘Zicke’ (Bootsname) etwas größere Probleme, gerade an dieser Stelle hat die Altmühl nämlich etwas Strömung, und die dreht das Boot immer wieder quer zum Hindernis. Aber irgenwann sind wir beide hinter dem Hindernis.

Bei der nächsten Umtragestelle werden die Boote getauscht und ich darf mich nun mit ‘Zicke’ herumärgern. Wir erreichen Pappenheim und gönnen uns ein größere Pause, hier treffen wir auch auf eines der anderen Teams. Sie sind schon fast am Ziel, sie wollen auf dem Naturcampingplatz Pappenheim übernachten.

Wir müssen aber noch ein paar Kilometer weiter, und die ziehen sich gewaltig. Da die Altmühl hier auch keine merkliche Strömung mehr hat, können wir uns auch nicht einfach so treiben lassen, sondern müssen uns schon anstrengen.

Die Anlegestelle in Solnhofen ist dann auch noch mal eine Herausforderung für uns Novizen. Gegen die Strömung an einem voll belegen Steg anlegen, und dann noch trocken aus dem Kajak herauspellen. Danach müssen wir die Boote noch über eine steile Treppe bis zum Ablegeplatz schleppen.

Vom Ablegeplatz bis zum Bahnhof müssen wir einen guten Kilometer gehen, aber nach der Paddelei ist das eine willkommene Abwechslung. Nach einer kuzen Zugfahrt erreichen wir den Treuchtlinger Bahnhof und müssen nur noch ein kleines Stück bis zu den geparkten Mopeds gehen.

Ein anstrengender, erlebnisreicher aber sehr schöner Urlaubstag

Nun fahren wir in die Wüste… in die Servicewüste Frauenwald