Zuerst hatten wir vor, mit den Mopeds die Kirnitschtalstraße hoch zu fahren. Aber dann haben wir gesehen, dass die Kirnitschtalbahn regelmäßig in Bad Schandau abfährt. So haben wir uns das Klamottengerödel gespart und hatten auch noch eine gemütliche und aussichtsreiche Fahr mit der Tram erlebt.

Also steigen wir nach dem Frühstück beim Bäcker um die Ecke, um halb Zehn in die Kirnitschtalbahn ein. Es beginnt ein halbstündiges Geruckel und Gezuckel, immer den Windungen der Kirnitsch folgend, die Kirnitschtalstraße hinauf. Für die acht Kilometer braucht die Tram eine halbe Stunde um die 60 Höhenmeter hinaufzuschnaufen. Ok, geschnauft hat sie nicht, sie hat ja einen Elektroantrieb. Aber es würde schon ins Gesamtbild passen.

Bei den Lichtenhainer Wasserfällen steigen wir aus und bestaunen die zahlreichen Einkehrmöglichkeiten rund um die Tram-Station. Der Wasserfall hat übrigens einen genau getakteten Zeitplan. Jede halbe Stunde ergießt sich ein zuvor aufgestauter Wasserschwall die Felsen hinunter. Gesehen haben wir dieses ‘Naturschauspiel’ nicht, passte nicht in unseren Zeitplan!

Jetzt aber los!
Zuerst einmal müssen wir die richtige Brücke über die Kirnitsch finden, das Wandernavi möchte nämlich unbedingt über eine gesperrte Brücke. Ignorieren hilft, und irgendwann ist auch die Trotzphase von so einem Wandernavi vorbei. Der breite Weg führt durch den Wald, einige Wanderer haben wohl aus Langeweile hunderte von Steinmännchen auf einen umgestürzten Baum errichtet.

Nach ungefähr 3 Kilometern erreichen wir den Kuhstall. Ein Felsentor mit einer dahinter liegenden Freifläche an deren Ende der Fels steil nach unten abfällt. Es gibt eine Aussicht von diesem Plateau, aber man sieht leider nur etwas Wald.

Lange bleiben wir also nicht, und etwas weiter wird es schon wesentlich interessanter. Wir kommen zur Himmelsleiter, ein schmaler Felsspalt in dem eine Stiege scheinbar endlos hinauf führt. Der Spalt ist an manchen Stellen gerade mal Schulterbreit sodaß man schon etwas Beklemmungen bekommen kann.

Oben dann, im Himmel??, bin ich erleichtert dass ich nicht stecken geblieben bin. Die Aussicht von hier oben ist auch nicht viel besser als die aus dem ‘Kuhstall’, wir sind ja auch nur eine Etage höher.

Also geht’s wieder hinunter, eine Felsformation haben wir noch vor uns, das Schneiderloch. Dabei handelt es sich nur um eine Hüfthohe Höhle am Ende eines kleinen Steigs. Vielleicht tun sich ja hinter dem Eingang Höhlen mit traumhaften Tropfsteinformationen auf, aber ich möchte einfach nicht da hinein kriechen. Es könnte nämlich auch eine Höhle der Erleichterung sein!

Zurück gehen wir einen etwas andern Weg, auf dem sich das Navi ein wenig an mir rächt. An einem Abzweig lässt es mich stillschweigend vorbeigehen, erst fünfhundert Meter weiter bemerke ich den Fehler und wir dürfen das Stück wieder zurückwandern.

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