Eigentlich wollten wir ja im Vikou-Nationalpark wandern gehen, aber für die gleichnamige und bekannte Schlucht muss man schon mehrere Stunden Wanderzeit einplanen. Das ist uns dann doch zu viel und so beschließen wir, wenigstens die Straße, die das Gebiet umrundet, in unsere Planung mit einzubauen.
Und diese Entscheidung ist goldrichtig! Die Straße ist sehr gut ausgebaut, ausgesprochen kurvenreich und erst die Aussichten! Es fällt schwer sich zu entscheiden: Fahre ich gemütlich und schaue ich mir die wunderbare Gegend an oder fahre ich etwas schneller und konzentriere mich auf die Straße? Wir versuchen beides und wenn es Möglichkeiten zum Halten gibt, wird fotografiert.
An einem Rastplatz treffen wir einen Österreicher mit Fahrrad, der auch schon einige Monate unterwegs ist. Er ist Koch, arbeitet hauptsächlich im Winter in der Skisaison und ist dann den Sommer über unterwegs. Auch er ist begeistert von der Qualität der Straße und froh, dass fast gar kein Verkehr ist. Wir haben nur eine handvoll Autos überholt und das auf fast 100 km Strecke.
Der Grenzübertritt von Griechenland nach Albanien verläuft problemlos und der Kurvenreigen geht weiter. Wir sind schon ordentlich geschafft, als wir in Sarandë ankommen. Aber dort kommt erst noch die Herausforderung des Tages: Wo ist das Apartment? Hier wird so viel gebaut, dass selbst die Einheimischen nicht wissen, in welche Richtung welche Straße gerade freigegeben ist. Dementsprechend kreisen wir durch die mit Autos überfüllte Stadt, bis wir den mit der Vermieterin vereinbartenTreffpunkt endlich finden.
Da wir unsere Mopeds lieber im Hinterhof parken wollen und nicht an der Straße folgen wir der Vermieterin in eine neue gebaute Zufahrt. Bedauerliche Weise ist diese noch nicht fertig und nur provisorisch befahrbar gemacht. Ich verweigere die Durchfahrt und Werner holt mein Moped netterweise ab.
In Sarandë haben wir uns ein Apartment mit Waschmaschine gemietet, denn morgen ist mal wieder Waschtag. Das Apartment liegt im vierten Stock. Leider gibt es keinen Aufzug, dafür ist aber die Aussicht vom Balkon auf die Stadt sehenswert.
Am nächsten Tag frühstücken wir bei Sonnenschein auf unserem Balkon. Wir wollen etwas durch die Stadt schlendern und müssen uns aber als Erstes anschauen, wie wir morgen wieder aus der Stadt herausfinden, denn die Zufahrt von gestern ist heute nun endgültig gesperrt.
Wir bleiben unten in Wassernähe und schauen uns das bunte Treiben am Strand an. In einem kleinen Gartenstück entdecken wir tatsächlich eine Schildkröte. Keine Ahnung wie die da hingekommen ist, denn viel Grünfläche gibt es eigentlich nicht.
Verhungern oder verdursten kann man hier nicht, denn es gibt unzählige Restaurants und Bars. Zum Essen gehen wir in ein Lokal, das uns die Vermieterin empfohlen hat. Und zum Tagesabschluss gibt es noch eine unschöne Überraschung. Dazu später mehr…
Schreibe einen Kommentar